Das Lübecker Dielenhaus

Das Grundstück Fleischhauerstraße 79 ist mit einem Vorderhaus und Seitenflügel bebaut – ein typisches Lübecker Dielenhaus. Die ältesten Teile stammen aus der Zeit vor 1293, aber der größte Teil der heute noch vorhandenen Bausubstanz ist im 15. /16. Jahrhundert entstanden, der Renaissance-Treppengiebel kommt aus der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts. Ein größerer Umbau fand zwischen 1630 und 1650 statt, Teileinsturz und anschließender Wiederaufbau 1706. Das Haus ist ein hochkarätiges Denkmal, daher besteht seit 1968 Denkmalschutz für das Dielenhaus.

Im Inneren finden sich Brandmauern von um 1290 mit partiell erhaltenen Tüncheschichten und Bemalungen ab 1300 Icon: Externe Seite, weiterhin hölzerne Bauteile des 15. Jh. sowie Dieleneinbauten des 17.-19. Jh. in einer für die Zeit besonders charakteristischen Ausbildung. Der Seitenflügel ist ebenfalls im 15. Jh. entstanden und besitzt guterhaltene Fenster des 17. Jahrhunderts im Obergeschoss.

An den Seitenflügel schließt sich ein Quergebäude an, erbaut etwa 1875; durch einen Durchgang gelangt man in einen Garten. Am Ende dieses Gartens und des Grundstückes steht ein weiteres Quergebäude, welches ursprünglich als Pferdestall genutzt und erst später zur Wohnung ausgebaut wurde. Hier hatte die Natur ganze Arbeit geleistet: Ein großer Ahorn und eine Kirsche schoben ihre Wurzeln unter die Fundamente, während die Äste das Dach eingedrückt hatten. Bei der Sanierung konnten wir nur die seitlichen Außenmauern und die rückwärtige Mauer retten. Da dieser Gebäudeteil nicht unter Denkmalschutz steht, wurde in die alten Mauern ein neues, modernes Haus mit optimaler Wärmedämmung hineingebaut.

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